Am späten Freitagnachmittag meldete der FC Schalke 04 Vollzug: Nachfolger von Roberto Di Matteo als Chefcoach der Königsblauen wird der bisherige Paderborner André Breitenreiter. Der 41-Jährige erhält bei den Gelsenkirchenern einen Vertrag bis 30. Juni 2017. In Paderborn war der Fußballlehrer zwar noch bis 2016 gebunden, hatte aber eine Ausstiegsklausel.
Nach gescheiterten Verhandlungen mit den bisherigen Wunschkandidaten Markus Weinzierl (FC Augsburg) und Marc Wilmots (belgische Nationalmannschaft) gab es am Freitag ein weiteres Gespräch mit Breitenreiter, in dem Einigung erzielt werden konnte. Für den gebürtigen Niedersachsen ist Schalke erst die zweite echte Profi-Station, nachdem der Ex-Profi 2013 aus Havelse zum SCP gewechselt war. Dort hatte er nach dem sensationellen Bundesliga-Aufstieg zwar nicht verhindern können, dass die Westfalen direkt wieder absteigen mussten, erarbeitete sich mit dem Außenseiter aber bundesweit großen Respekt.
„Wir sind sehr glücklich, in André Breitenreiter den passenden Chef-Trainer für den FC Schalke 04 gefunden zu haben“, erklärt Horst Heldt. Nachdem der Sportvorstand Gespräche mit mehreren Kandidaten geführt hatte, die dem Anforderungsprofil entsprachen, war der Fußballlehrer vom SC Paderborn 07 schnell zu einem Favoriten geworden. „Nach dem Abschied von Roberto Di Matteo habe ich betont, was wir uns vom neuen Coach erwarten: attraktiven, leidenschaftlichen Offensivfußball und ein Teamgedanke, der unsere Fans begeistert“, betont Heldt.
Die Art und Weise, wie diese Mannschaft ihre Möglichkeiten ausgereizt hat, war eindrucksvoll
Horst Heldt über Paderborn
„André Breitenreiter hat alle Verantwortlichen umfassend überzeugt, dass er der Richtige für unsere Ziele ist. Er ist ein junger, mutiger Trainer, der keine Angst vor unbequemen Entscheidungen hat. Beim SC Paderborn hat er bewiesen, dass er Talente weiterentwickeln kann und es versteht, eine Mannschaft zu disziplinieren, formen und besser zu machen.“ Obwohl die meisten Experten das Team vor der Saison zum Absteiger Nummer eins erklärt hatten, war es bis zum letzten Bundesliga-Spieltag im Rennen geblieben. „Paderborn war grandios aufgestiegen, und André Breitenreiter hat trotz äußerst bescheidener Mittel sehr hart und erfolgreich gearbeitet“, sagt der Sportvorstand. „Die Art und Weise, wie diese Mannschaft ihre Möglichkeiten ausgereizt und Fußball gespielt hat, war eindrucksvoll. Das mussten auch wir am eigenen Leib erfahren.“
Heldt hebt die Fachkompetenz des 41-Jährigen hervor: „Er hat in den Gesprächen eine treffende Analyse unseres sportlichen Ist-Zustands präsentiert und anschließend ein Konzept dargelegt, wie er die Mannschaft zum Erfolg führen und perspektivisch den Fußball präsentieren wird, den wir uns auf Schalke alle wünschen. Dabei muss jedem klar sein, dass dies nicht von heute auf morgen geht. Deshalb wird er dafür die Zeit bekommen, die nötig ist.“